: Verteidiger der Vandalen
Die letzten natürlichen Freunde der Barbaren
Kein Volk der Welt und Weltgeschichte ist so übel beleumdet wie das der Vandalen. Immer wieder wird den guten alten Germanen jede Übeltat des Erdenrunds in die traditionellen Bundschuhe geschoben. Allein diese Woche meldeten die Behörden elf Vandalen-Vorfälle: „Ulm – Vandale beim Autoritzen überrascht“, „Giengen an der Brenz – Vandalen unterwegs“, „Friedrichshafen – Vandale schlägt Autoscheibe ein“, „Radbruch – Vandale verstopft Toiletten mit Papierrollen“, „Friedrichshafen – Vandale ritzt verfassungsfeindliches Symbol in Autolack“, „Dornburg-Frickhofen – Vandale hält sich auf Schulgelände auf“, „Leutkirch – Vandale hinterlässt Sachschaden“, „Wehrdohl – Vandalen auf Kita-Gelände“, „Rosenfeld – Vandalen unterwegs“, „Breuberg – Vandalen am Werk“ und „Menden – Wer hat die Vandalen gesehen?“ lauteten die gemeinen Schlagzeilen. Wir haben die Vandalen gesehen, jeden Tag auf den Tickern. Als ob die gesamte deutsche Provinz von umherziehenden Barbaren gebeutelt wird. Das ist pure römische Propaganda. Die Vandalen sind gar nicht so, wie immer beschrieben – als Verfassungsfeinde oder Toilettenverstopfer. Für uns als letzte Verteidiger der Vandalen ist dieses Dauerfeuer gegen die Altinternationalen der Randale einfach barbarisch.
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