specht der woche
: Ich will im Bauwagen in Bayern wohnen

Zeichnung: Christian Specht

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe Berlin. Wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“

Ich habe hier einen Bauwagen gemalt mit einem Hund. Das könnte der Bauwagen von Marie sein. Die arbeitet in der Berlinredaktion. Sie wohnt in einem Bauwagen, hat sie mir mal erzählt. Ich würde auch gerne in einem Bauwagen wohnen, aber ich glaube, im Winter ist es zu kalt. Ich will gerne von Neukölln wegziehen, ist nicht mehr so toll dort. Auch wenn meine Lieblingsgegend die benachbarte Urbanstraße ist. In Neukölln sind viele unfreundlich und nehmen keine Rücksicht. Meine Lösung wäre, in einem Bauwagen zu wohnen, am liebsten in Bayern auf dem Land. Da hab ich meine Ruhe, vielleicht würden mich Freunde ab und zu besuchen. Vielleicht auch die Leute von taz zwei. Dann müsste ich meine politische Arbeit in Berlin beenden und in Bayern neu starten. Vielleicht wohnen da dann auch andere Bauwagenleute. Ich hätte vielleicht auch einen Hund, wie der auf dem Bild. Ich würde den ganzen Tag im Bauwagen rumchillen, ausruhen, rumliegen, die Sonne genießen, ohne Handy oder Telefon. Aber mit Fernseher, sonst ist es langweilig. Ich würde so was wie die „rbb-Abendschau“ auf Bayrisch gucken. Bayrisch verstehe ich aber noch nicht so gut. Protokoll: Valérie Catil