meinungsstark
:

Mehr Sorgfalt bei der Recherche

„Unan­ge­nehme Nähe“, wochentaz vom 13.–19. 7. 24

Das „Dörfchen“ Nagold – gelegen am Fluss Nagold – ist mit ungefähr 23.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt im Landkreis Calw. Das „örtliche“ Unternehmen Perrot-Turmuhrenbau hat seinen Sitz in der Landkreis-Hauptstadt und Hermann-Hesse-Geburtsstadt Calw. Hesse hatte dort im Übrigen seinerzeit eine Mechanikerlehre begonnen, dann aber abgebrochen.

Etwas mehr Sorgfalt bei der Recherche könnte nicht schaden. Dass der Artikel mit der Überschrift „Unangenehme Nähe“ betitelt wurde und somit von vornherein eine negative Konnotation erhält, spricht auch für sich.

Manfred Rentschler, Tübingen

Telefongespräche

„Ruft mich nicht an!“, wochentaz vom 6.–12. 7. 24

Lukas Heinser beschreibt treffend das Ende des „ normalen Telefonierens“, zumindest in der privaten Kommunikation. Es finden keine Dialoge, keine direkten Gespräche, in denen Emotionen ungefiltert und spontan übermittelt werden und auch entsprechend reagiert wird, mehr statt. Im Grunde werden Monologe über Text- oder Sprachnachrichten via Whatsapp und Ähnliches übermittelt. Jede Äußerung kann wohl überlegt sein, bloß kein unüberlegtes Fettnäpfchen treffen. Auch Hasssprech bleibt ohne direkte individuelle Reaktion. Schade, in den manchmal stundenlangen Telefonaten fand häufig dann doch eine Annäherung statt, oder nach Austausch der Argumente verblieb man häufig freundschaftlich.

Heinz Kurtenbach, Much

Strandkorb von Spießer besetzt

„Kurz mal Norddeutsch-Kalifornien“,

wochentaz vom 13.–19. 7. 24

Besonders pervers sind die Verhältnisse in einigen Ostseebäder, die schon Kurtaxe nehmen nur für das Betreten des Gemeindegebietes. Von wegen Freizügigkeit in Deutschland. Ans Meer kommt man kaum noch ohne Kurtaxe, die Strände werden verschandelt von vielen Strandkörben und den Spießern darin. Massentourismus von Usedom bis Borkum und alles teuer wie nie zuvor. Da kann froh sein, wer im Garten seinen eigenen Pool hat.

Claudia Lenz