: Ein Jahr Kontext
Bascha MikaEx-Chefredakteurin der taz, Buchautorin Mit Kenntnis, Scharfblick und jeder Menge Herzblut eine Zeitung zu machen – das geht auch im Netz! Wer hätte das besser bewiesen als Kontext. Ein Hoch auf die Einjährige!
Jakob AugsteinHerausgeber der Wochenzeitung „Freitag“ Kontext ist für mich die publizistische Bühne für das Labor Baden-Württemberg, in dem sich künftige gesellschaftliche Entwicklungen herausbilden.
Winfried KretschmannMinisterpräsident „Kontext ist eine bereichernde und sinnvolle Ergänzung auf dem Pressemarkt in Baden-Württemberg, v.a. die kritische Begleitung unseres Regierungshandelns in Form von streitbaren Meinungsartikeln bedeutet für mich regelmäßig eine anregende Lektüre. Die Tatsache, dass Kontext auch auf Papier erscheint, gibt dem Ganzen die angemessene Bedeutung, denn Zeitung sollte man in Papierform lesen.“
Albert Kunze Betriebsrat bei der Robert Bosch GmbH in Reutlingen Kontext ist für mich immer gründlich recherchiert, meistens schön gegen den Strich gebürstet und gelegentlich zu bleiwüstenhaft.
Ute HauthStellvertretende Vorsitzende des Landesverbands Baden-Württemberg der Piratenpartei Kontext ist eine tolle Idee für mehr unabhängigen Qualitätsjournalismus.
Leni BreymaierStellvertretende Landesvorsitzende des DGB Mit Kontext gibt es endlich ein Format, das sich einen anderen Blick und eine tiefe Recherche leistet. Das ist mehr als wohltuend: Das ist bitternötig. Und mutig.
Peter PalecDesign-Agentur Discodoener Kontext ist wie … Urlaub von der Mainstream-Propaganda. Wem das Grundrauschen der Demütigungen der gleichgeschalteten Leitmedien zu laut geworden ist, der findet bei Kontext einen Ort der Inspiration.
Christine PrayonKabarettistin Ein Jahr Kontext ist wie das erste Jahr Elternzeit: Das Kleine ist zuckersüß, aufregend, interessant, aber auch mordsmäßig anstrengend. Ständig macht es genau nach dem Baden und Wickeln die Windeln voll, bekommt ausgerechnet vorm Einbetten furchtbare Blähungen und schreit dann durch, wenn andere schlafen wollen. Aber es wächst! Lernt laufen. Und wird bestimmt auch bald wissen, wer seine Eltern sind.
Anna-Katharina HahnSchriftstellerin Ein Jahr Kontext war für mich wie der regelmäßige Blick aus dem Fenster – oft gab es Überraschendes zu sehen, häufig Vertrautes, in neues Licht getaucht, und nur selten Langweiliges.
OB-Anwärter Schroeder (OBAn)Kontext ist wie … hm … wie … genau, wie OB-Anwärter Schroeder (das bin ich) – intelligent, attraktiv, unbestechlich, unabhängig, gewieft – einfach genial. Gut, normalerweisn lese ich prinzipiell keine Zeitungn, die schon bereit warn, über Puppn wie mich zu berichtn. Bei Kontext mach ich da aber ne Ausnahme. Wir brauchn nämlich gute Leidartikel, weil – „Leider machen Leute“ . Immer mehr Menschn sind ja heutzutagn bereits so gut informiertn, dass sie gar keine Ahnung mehr habn. Deshalb: Wer Kontext:Wochenzeitung und OBAn Schroeder wählt, stimmt!
Wolfgang MolitorStellvertretender Chefredakteur der „Stuttgarter Nachrichten“ Manchmal fragt man sich, ob es nicht schon genug Zeitungen gibt. Gedruckt oder online, egal. Die Frage tauchte deshalb fast zwangsläufig auf, als die Kollegen und Kolleginnen ihren Kontext präsentierten: journalistisch ambitioniert, handwerklich gekonnt (wir kennen sie ja und waren nichts anderes gewohnt), aber letztlich ein teures Gönner-Produkt finanzstarker Stuttgarter Freunde. Kontext kam nicht ohne unterstützenden Hintersinn zu den hohen S-21-Zeiten auf den Markt – aber man blieb bis heute vor allem eines: eine Zeitung, die genau hinschaut, die an Hintergründen und den Menschen interessiert ist und Platz dafür hat. Die im Kleinen, immerhin als Anspruch, investigativ sein will. Für Stuttgart eine publizistische Ergänzung. Weil es gar nicht genug Zeitungen geben kann. Print oder online, egal.
Beate SeidelDramaturgin Ein Jahr Kontext war/ist der Versuch (wie es der Name vorgibt), Zusammenhänge herzustellen, gegensätzlichen Stimmen Raum zu geben (nicht nur in der Rubrik „Kommentare“), den Blick über alle Stuttgart-21-Gräben hinweg und damit über den Kesselrand hinaus zu schärfen, unabhängig zu sein. Dieser Versuch ist, habe ich lesen müssen, an seinen nicht kommerziellen Grenzen angekommen. Bleibt die Frage: Wie viel essenzielles Interesse haben wir an einer Zeitung, die zwar sehr zeitgemäß im Internet zugänglich ist, aber doch beinahe altmodisch, die Lesezeit ihrer Leser wirklich beansprucht? Nicht genug? Das wäre schade!
Gangolf StockerSÖS-Stadtrat und Gründer der S-21-Bewegung Jeden Tag kaufe ich die taz. Samstags ziehe ich Kontext raus, setze mich in meinen Sessel und lese ganz gemütlich und mit viel Zeit die neue Ausgabe. Weil ich Kontext nicht lese, um Informationen zu saugen, sondern um zu genießen.
Timo KabelDer Fahnenschwenker Als Kontext startete, war ich voller Hoffnung, eine objektive Zeitung im „Tal der ahnungslosen, subjektiv geprägten Presse“ zu bekommen. Für mich ist Kontext aber mittlerweile verzichtbar geworden. Die „Embedded“-Diskussion hat mich sehr enttäuscht, da hatte ich ein Gefühl von Verrat. Der unsachliche Artikel über die Bewegung hat mich verärgert. Es tut mir nicht leid, wenn das Projekt Kontext zu Ende geht. Vor einem halben Jahr hätte ich das noch bedauert. Inzwischen bedaure ich nur noch, dass Kontext dem eigenen Anspruch nicht genügt.