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Ausstellung in DDR-Gedenk­stätte Hoheneck

Die Gedenkstätte Hoheneck erinnert im ehemaligen zentralen DDR-Frauengefängnis an politische Verfolgung. Die ab August geöffnete Dauerausstellung im sächsischen Stollberg erzählt auch von unmenschlichen Haftbedingungen und von Haftarbeit. Im Dreischichtsystem mussten die Häftlinge Textilien für den Westexport herstellen, darunter Feinstrumpfhosen. Schloss Hoheneck wurde im 16. Jahrhundert auf den Grundmauern eines Jagdschlosses errichtet. In der DDR wurde das Areal ab 1950 zum größten ostdeutschen Frauengefängnis ausgebaut.

Mehr als ein Drittel der etwa 24.000 Insassinnen waren aus politischen Gründen inhaftiert. Die „Politischen“ saßen oft mehrere Jahre, weil sie Ausreiseanträge gestellt oder Fluchtversuche in den Westen unternommen hatten. Ihnen wurden „versuchte Republikflucht“ oder „landesverräterische Agententätigkeit“ vorgeworfen. Der Name „Hoheneckerinnen“ steht als Synonym für die politische Verfolgung von Frauen in der DDR. Mütter wurden meist kurz nach der Ankunft von den Kindern getrennt. In den 1970ern verschärfte das SED-Regime Haftbedingungen. „Politische“ wurden mit Mörderinnen und anderen Kriminellen inhaftiert und von diesen zusätzlich schikaniert.

Bis zu 48 Frauen teilten sich eine Zelle. Vor allem über Kinder und Familien wurde hoher psychischer Druck aufgebaut. Zeit­zeu­g:­in­nen berichten von enormer Brutalität der Aufseherinnen und Gewalt unter den Häftlingen. Selbst die Türen der Waschräume waren mit Spionen ausgestattet. Berichtet wird zudem von einer Dunkel- und einer Wasserzelle. 2001 wurde Hoheneck als Gefängnis geschlossen. 2003 erwarb der saarländische Immobilienmakler Bernhard Freiberger das Areal vom Land Sachsen. Sein Plan, ein „Erlebnishotel“ mit „Gefängnisfrühstück“ zu eröffnen, scheiterte auch am Protest der Opferverbände. Die Stadt Stollberg kaufte die Immobilie 2014 von dem Privateigentümer für rund 160.000 Euro.

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