Klinikum Mitte mahnt Neubau an

An der St.-Jürgen-Straße soll anstelle der alten Pavillons bald ein modernes Krankenhaus gebaut werden: Zehn Prozent der laufenden Kosten müssen gespart werden

Bremen taz ■ Nachdem in der vergangenen Woche ein Kompromiss im Streit um die Zukunft der kommunalen Krankenhäuser in Bremen zwischen Konzernbetriebsrat und Unternehmensleitung gefunden worden ist, mahnt der Betriebsrat des Klinikums Bremen Mitte (KBM) an der St.-Jürgen-Straße nun eine schnelle Entscheidung über den erforderlichen Neubau an. Schon vor Monaten war ein „Masterplan“ mit einem Investitionsvolumen von 180 Millionen Euro für das KBM vorgelegt worden. „Der Masterplan ist entscheidungsreif“, heißt es in einem Info-Blatt des Betriebsrates. Wenn der Aufsichtsrat des Klinikverbundes dem Kompromiss am 7. Juni zustimmt und der Senat eine „Patronatserklärung“ zur Absicherung der Kredite abgibt, könnte im Herbst schon mit der Ausschreibung begonnen werden, sagt Betriebsrat Thomas Hollnagel.

Die Zeit drängt, weil das Klinikum Mitte Jahr für Jahr hohe Verluste macht und mit seinen Kosten pro „Fall“ etwa 10 Prozent über den Kennziffern liegt, die die Kassen in Zukunft zu finanzieren bereit sind. Völlig offen ist nach dem Kompromiss, sagt der Betriebsrat Hollnagel, wie die vom Konzernverbund geplanten Einsparungen erwirtschaftet werden sollen.

Der Betriebsrat des Klinikums Mitte begrüßt auch grundsätzlich den erreichten Kompromiss, obwohl damit der Ausbau des KBM zu Lasten der anderen drei Kliniken von der Tagesordnung gestrichen ist. „Unnötige Polemisierungen“ habe es gegeben, umschreibt der Betriebsrat Mitte die schlechte Stimmung zwischen den Belegschaften. kawe