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Archiv-Artikel

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Ching Cheong, 55, Korrespondent der Straits Times aus Singapur, wird seit dem 22. April in China wegen Spionage festgehalten. Dies erklärte gestern Chinas Außenministerium in Peking. Am Vortag hatte Chings Frau erstmals seine Festnahme öffentlich gemacht.

Der in Hongkong lebende Ching sollte laut seiner Frau im südchinesischen Guangzhou (Kanton) von einem Informanten das Manuskript eines mit dem früherem KP-Chef Zhao Ziyang geführten Interviews erhalten. Zhao war 1989 kurz vor der Niederschlagung der Demokratiebewegung in Ungnade gefallen. Seitdem stand er bis zu seinem Tod im Januar 2005 unter Hausarrest. Laut Außenministerium unterzeichnete Ching ein Geständnis. Offen blieb, für wen er spioniert haben soll. Chinas Regierung erklärt des Öfteren ihr unerwünschte Informationen zu Staatsgeheimnissen. Ching ist der zweite ausländische Journalist in chinesischer Haft. Im Herbst wurde Zhao Yan von der New York Times wegen „Verrats von Staatsgeheimnissen“ festgenommen. Er wartet bis heute auf seinen Prozess. (ap, taz)