: Neue Aussagen zu Pinochet-Diktatur
SANTIAGO DE CHILE dpa ■ In Chile sind 1201 neue Zeugenaussagen zu Folter und Verschleppung unter der Militärdiktatur von Augusto Pinochet vorgelegt worden. Sie wurden von einer offiziellen Untersuchungskommission zusammengetragen, die im vergangenen November bereits 35.000 solcher Aussagen in einem Bericht für Präsident Ricardo Lagos gesammelt hatte. Unter den neuen Aussagen sind auch 87 Fälle von Opfern, die damals noch minderjährig waren. Lagos hatte sich erschüttert gezeigt und betonte am Mittwoch die Pflicht des Staates, eine Wiederholung des Staatsterrors unmöglich zu machen. In einer Aufsehen erregenden Entscheidung hob das Berufungsgericht in der Hauptstadt Santiago zugleich die Urteile gegen die Führung der ehemaligen Geheimpolizei Dina unter Berufung auf die Selbstamnestie der Militärs auf.