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Kamala Harris fordert sofortige Waffenruhe
US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat Israel wegen unzureichender Hilfslieferungen in den Gazastreifen kritisiert und eine sofortige Waffenruhe in dem Palästinensergebiet gefordert. „Angesichts des riesigen Ausmaßes an Leid in Gaza muss es eine sofortige Waffenruhe für mindestens die nächsten sechs Wochen geben“, sagte Harris am Sonntag. Ein Vorschlag für eine entsprechende Feuerpause, die auch mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen sowie eine Freilassung von Geiseln in der Gewalt der Hamas ermöglichen würde, läge „auf dem Tisch“, sagte die Stellvertreterin von US-Präsident Joe Biden: „Die Hamas muss diesem Deal zustimmen.“ Die USA versuchen zusammen mit Ägypten und Katar eine Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas zu vermitteln. In ungewöhnlich scharfer Form rief Harris die Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zudem auf, mehr Hilfsgüter in den Gazastreifen zu lassen. (afp)
Größte IDF-Razzia in Ramallah seit Jahren
Das israelische Militär hat in Ramallah im von Israel besetzten Westjordanland die größte Razzia seit Jahren vorgenommen. Bei dem Einsatz in der palästinensischen Verwaltungshauptstadt in der Nacht zu Montag wurde nach palästinensischen Angaben ein 16-jähriger Jugendlicher getötet. Das israelische Militär erklärte, während des Einsatzes sei es zu Zusammenstößen gekommen. Palästinenser hätten Steine und Brandsätze auf die Soldaten geworfen. Diese hätten daraufhin mit scharfer Munition geschossen. Das palästinensische Gesundheitsministerium teilte mit, israelische Soldaten hätten bei Durchsuchungen in dem Flüchtlingslager Am’ari den 16-jährigen Mustafa Abu Schalbak getötet. Der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge kam es zu Zusammenstößen, als israelische Soldaten das Lager gestürmt hätten. Dabei hätten sie auf palästinensische Jugendliche mit scharfer Munition geschossen. Abu Schalbak sei in die Brust und in den Hals getroffen worden. Das israelische Militär teilte mit, es habe sich um einen Antiterroreinsatz in dem Flüchtlingslager gehandelt, der sechs Stunden lang gedauert habe. (rtr)
Toter durch Feuer der Hisbollah im Norden
In Israel ist einem Rettungsdienst zufolge eine Person im Norden des Landes von einer Panzerabwehrrakete getötet worden. Diese habe mehrere ausländische Arbeiter auf einem Feld in Galiläa getroffen, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Sieben Menschen seien zudem durch Granatsplitter bei dem Raketeneinschlag verletzt worden, zwei davon schwer. Die Opfer sollen aus Indien stammen. Der Rettungsdienst hatte zunächst gemeldet, dass mindestens zwei der Opfer Thailänder seien. Die libanesische Hisbollah reklamierte den Angriff kurze Zeit später für sich. (dpa)
Hamas ruft zu Aufstand während Ramadan auf
Die militant-islamistische Hamas hat Palästinenser in Israel und dem besetzten Westjordanland für den muslimischen Fastenmonat Ramadan zu einem Aufstand aufgerufen. Hamas-Sprecher Ossama Hamdan sagte am Montag in der libanesischen Hauptstadt Beirut zu Reportern, die Palästinenser sollten „jeden Moment des Ramadan zu einer Konfrontation machen“. Hamdan nannte keine Details zu den laufenden Verhandlungen über eine Feuerpause. In Richtung der USA und Israels sagte der Hamas-Sprecher: „Was sie auf dem Schlachtfeld nicht erreicht haben, werden sie nicht durch politische Machenschaften erreichen.“(ap)
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