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Abschnitt wird noch teurer

STADTAUTOBAHN Die Kosten für den Ausbau der A 100 steigen auf eine halbe Milliarde Euro

Der Ausbau der Stadtautobahn A 100 wird noch teurer als bisher angenommen. Nach Angaben des Bundesrechnungshofs steigen die Baukosten von 420 Millionen auf 475 Millionen Euro. Damit verschlechtert sich auch das Nutzen-Kosten-Verhältnis.

55 Millionen zusätzlich

Der Bundesrechnungshof hatte auf Bitten des Haushaltausschusses des Bundestags die Baukosten für den Ausbau der A 100 zwischen dem Autobahnkreuz Neukölln und Treptower Park geprüft. Danach steigen die Ausgaben um 55 Millionen auf 475 Millionen Euro. Dafür seien vor allem generelle Preiserhöhungen im Baugewerbe verantwortlich. „Für uns ist das bedauerlich, aber solche Kostensteigerungen passieren leider immer wieder bei derartigen Bauprojekten“, sagte ein Sprecher. Aufgrund verseuchter Böden und möglicher Entschädigungen von Grundstückseigentümern drohten weitere Kostensteigerungen.

Der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Oliver Friederici, geht unterdessen nicht von einem Kostenanstieg aus. „Ich halte das eher für eine Argumentationskampagne, um das Projekt negativ darzustellen“, sagte er der taz. „Für uns wäre die Schmerzgrenze dann erreicht, wenn die A 100 nicht verlängert wird.“

Berlin trägt als Land die Kosten für die Planung des Autobahnausbaus, der Bau wird vom Bundesverkehrsministerium getragen. Ein Ministeriumssprecher sagte, dass die vom Bundesrechnungshof errechneten Kosten nichts an der Erfordernissen des Projekts änderten. Ihm sei auch keine Kostengrenze für das Projekt bekannt.

„Groteske Züge“

Die Berliner Grünen erneuerten ihre Forderung, auf den Autobahnausbau zu verzichten. Der verkehrspolitische Sprecher Harald Moritz betonte, dass das Projekt „immer groteskere Züge“ annehme. „Worin besteht für den Bund der Zweck, eine derartig hohe Summe für das Projekt bereitzustellen?“ Zudem seien die Gesamtkosten des Projekts mittlerweile auf über 500 Millionen Euro gestiegen, wenn man die Planungskosten für das Land Berlin hinzuaddieren würde. Moritz befürchtet, dass die Kosten weiter steigen.

Laut der Senatsverwaltung für Verkehr betragen die Planungskosten zwischen 5 und 10 Prozent der Baukosten. Sprecherin Daniela Augenstein geht nicht davon aus, dass die Kosten weiter steigen. Sie betonte, dass die Wirtschaftlichkeit weiterhin gegeben sei. Die Senatsverwaltung hofft, dass der Ausbau im nächsten Jahr beginnen kann. Derzeit sind beim Bundesverwaltungsgericht sieben Klagen gegen die A 100 anhängig. Die Verhandlungen werden im Sommer erwartet. JOHANNES KULMS