Motzen und Kotzen

Brandenburg bewirbt ohne Folgen das Land

Durch eine Werbekampagne mit kuriosen Ortsnamen wollte die Brandenburger Staatskanzlei das Land des roten Adlers bekannter und beliebter machen. Seit September des vorigen Jahres hatte das Landesmarketing mit Radiospots, Großplakaten und in den sozialen Medien mit den Namen der Ortschaften Kackrow, Knoblauch, Kotzen, Motzen, Pitschen-Pickel, Protzen, Ranzig, Sargleben und Sauen auf lustig-lustige Weise für die angeblichen Vorzüge der ranzigen Mark geworben. Gestern stellte die Nachrichtenagentur dpa trocken fest: „Wenig Resonanz auf Werbekampagne des Landes.“ Das ganze Motzen und Kotzen habe nicht verfangen. In den Orten selbst habe man den simplen Marketinggag gar nicht mitbekommen, und auch über die Grenzen der kargen brandenburgischen Steppe hinaus, hörten viele jetzt zum ersten Mal von dieser Ranwanz-Aktion der Ost-Wortspielzentrale, wie wir aus eigener Erfahrung berichten können. Nicht dass wir etwas gegen niedriges Niveau hätten, manchmal muss man die untersten Schubladen öffnen, um auch die schlichtesten Gemüter mitnehmen zu können. Aber dass die Potsdamer Reklamefritzen ihre Landesschäfchen für so dumm halten, dass sie auf Kacke und Pickel stolz sein könnten, das ist schon sehr brandenburgisch.