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Wenn der Fluss das Kopfsteinpflaster flutet

Oben an der Straße ein Absperrgitter, dahinter ein Durchfahrt-verboten-Schild: Hochwasser. Viele umkurven es und fahren weiter bis zur nächsten Absperrung, wo das Wasser wirklich auf der Straße steht, parken an der Wasserkante auf Zeit, steigen aus, machen Selfies.

Die Aller hat schon vor Tagen ihr Bett verlassen, die angrenzenden Wiesen geflutet, die genau dafür da sind. Mittlerweile ist das Wasser in die Stadt geschwappt. Im Fischerviertel, das ans Ufer grenzt, steht das Wasser am Donnerstag auf den Kopfsteinpflasterstraßen. Das passiert dann doch selten.

Verden (Aller)

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Die niedersächsische Kreisstadt liegt direkt an der Aller, die hier auch immer mal wieder über die Ufer tritt. Jetzt sieht die Stadt aus, als läge sie mitten in einer ausladenden Seenlandschaft.

Wir haben auch das erste Absperrgitter umfahren, am zweiten geparkt, gucken Wasser und stellen uns vor, wie es wäre, wenn der Fluss hier immer aufgestaut werden würde – wie schön man hier Boot fahren könnte. Da kommt ein älterer Herr in einem Kleinwagen, fährt zeitlupenartig an der Sperre vorbei, hält dort, wo die Fahrbahn im Wasser versinkt. Man sieht die Denkblase über dem Auto hängen: Wie tief ist es wohl? Komm ich da durch? Das geht doch, hinter der Kurve ist die Straße ja wieder wasserfrei … Irgendwann aber wendet er und fährt davon. Ilka Kreutzträger

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