brief des tages:
Spekulation mit Fußball
„Mehrheit für mehr Geld. Mit der denkbar knappsten Stimmenzahl entschieden sich die Vereine der Deutschen Fußball Liga für den höchst umstrittenen Einstieg eines Investors. Die aktive Fanszene verurteilt den Beschluss“, taz vom 12. 12. 23
Gegen den Willen „der Mitglieder seiner Mitglieder“, also im Grunde genommen gegen den Willen der „Bevölkerung“, hat der DFB der Spekulation mit dem deutschen Vereinsfußball Tür und Tor geöffnet. Die Vereine, mit ihren Mini-Diktatoren im Vorstand, haben die Maxi-Diktatoren der Finanzwirtschaft ins Boot geholt.
Ein teures Eigentor.
Damit unterwirft sich der deutsche Fußball dem Diktat des Kasino-Kapitals – und das in einer Zeit, in der es viel mehr als Geld, Seele und Engagement auf dem Platz bräuchte, um die sportliche Misere zu beheben. Ob die Hardcore-Fans in Zukunft einfach dabei zusehen werden, mal so eben verkauft worden zu sein?
Es sieht eher so aus, als würde in Zukunft der Prügelsumpf der Hooligans mit der brutalen Gewalt des Geldes ergänzt, so dass „normale Menschen“ mit dem gewalttätigen Zeugs „Fußball“ bald gar nichts mehr zu tun haben wollen. Michael Maresch, München
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