piwik no script img

Scheiße gut und schlecht

Mistkäfer par excellence ist Top-Insekt 2024

Sehrkotigesfoto: dpa

Am winterlich lichten Donnerstag gab es gegen die besonnte Mittagszeit kein Halten mehr in den weiten Hallen der tierliebenden Wahrheit. Denn gegen 11.58 Uhr schallte es bis nach Brandenburg hörbar: „Endlich, endlich eine Meldung über den kotfressenden Stierkäfer!“ Denn es ist schön und gut und vor allem wahr: Der „kotfressende Stierkäfer wird Insekt des Jahres 2024“, meldete uns die Coleoptera-Agentur dpa aus dem „Deutschen Entomologischen Institut im brandenburgischen Mün-cheberg“. Der Stierkäfer (Typhaeus typhoeus) „ist zwischen 14 und 20 Millimeter groß und kann das Tausendfache seines Körpergewichts ziehen“. Er ist alles andere als scheiße, weil er „eine wichtige Funktion im Naturkreislauf“ hat! Dieser fantastische Mistkäfer sorgt nämlich dafür, „dass Kot rasch von der Bodenoberfläche verschwindet“. Der „Kraftprotz“ reguliert „die Entwicklung von parasitischen Würmern und Fliegen im Säugetierkot, fördert den Transport von Pflanzensamen und reduziert die Emission von Treibhausgasen vor allem aus Kuhfladen“. Aber, o weh: Es gibt einen „starken Rückgang“ des kotfressenden Stierkäfers „seit Mitte der 1980er Jahre“. Der schlichte Grund: Einfach zu viel Chemie in der Landwirtschaft. Scheiße, scheiße, scheiße!

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen