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Wenn ein Termin am Tag doch wirklich reicht

Es herrscht normaler Betrieb im Bietigheimer Krankenhaus. Viele Besucher drängen sich an der Pforte, die nicht besetzt ist. Rollstühle und Rollatoren stehen in Reih und Glied, in einem Gang warten Patient:innen, bis sie aufgerufen werden.

Plötzlich wird eine Tür aufgerissen. „Nein, nein, nein“, schreit ein kleiner Junge mit einem Schulranzen auf dem Rücken, der herausstürmt und den Lauf des Krankenhausalltags doch etwas zu laut stört. Hinter ihm läuft seine Mutter, die mit aller Autorität und beobachtet von den Wartenden, auf den Unruhestifter einredet.

„Du kannst doch jetzt noch in die Schule gehen, um 11 beginnt der Sachkundeunterricht.“ Der Junge verschränkt die Arme und ruft erneut ein lautes Nein in den Gang. „Ich will jetzt nicht mehr in die Schule“, fügt er trotzig hinzu. Die Mutter gibt nicht auf und versucht, mit Argumenten zu überzeugen. „Heute geht es um Länder in Europa, für die du dich doch immer interessierst.“ Der Junge wiederholt sein lautes Nein, während die Mutter hinter ihm herläuft und schließlich aufgibt.

Bietigheim-Bissingen

43.700 Ein­wohner*innen.

Das Krankenhaus der baden-württembergischen Kreisstadt hat 400 Betten, etwa 16.700 Fälle werden pro Jahr behandelt. Eine Neubauplanung wurde gerade gestoppt, Grund sind Unklarheiten über die Krankenhausreform.

„Okay“, sagt sie. Einige der Wartenden schütteln den Kopf. Jörg Palitzsch

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