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Archiv-Artikel

1.750 Jobs gefährdet

Mutterkonzern will Nürnberger AEG-Werk schließen

NÜRNBERG dpa ■ Den 1.750 Beschäftigten des Nürnberger AEG-Haushaltsgeräte-Werks droht Arbeitslosigkeit: Der schwedische Mutterkonzern Electrolux beauftragte die Nürnberger Geschäftsführung mit Prüfungen zur Aufgabe des Standorts, wie AEG/Electrolux-Unternehmenssprecher Michael Eichel gestern in Nürnberg erklärte. Grund für die Schließungspläne sei der drastische Preisverfall bei Waschmaschinen und Geschirrspülern.

Die IG Metall sprach von einer „furchtbaren Nachricht“ und gab dem Preiskrieg im deutschen Handel die Hauptverantwortung für die Unternehmenskrise.

Nach Angaben des Unternehmenssprechers will sich der Wirtschaftsausschuss von AEG/Electrolux noch in dieser Woche treffen, um die weiteren Perspektiven des Werks im immer enger werdenden Markt zu erörtern. In den kommenden Wochen und Monaten würde dann die Schließung des Standorts geprüft. „Wir können schon jetzt für den deutschen Markt nicht mehr rentabel produzieren“, sagte Eichel. Da immer mehr Billiganbieter aus Asien und der Türkei auf den deutschen Markt strömten, seien die Nürnberger Electrolux-Produkte einem immer stärkeren Preisdruck ausgesetzt. So seien die Preise für Waschmaschinen in den letzten Jahren um 15 Prozent gefallen. Deutschland stellt für AEG/Electrolux einen Schlüsselmarkt dar, knapp die Hälfte der in Nürnberg produzierten Geräte würden hier verkauft.