piwik no script img

brief des tages

BSW, Bundestagsmandate

„Die sind nicht rechts, aber …“, taz vom 24. 10. 23

Man kann ja eine neue demokratische Partei gründen. Was aber gar nicht geht, ist, dass man die Mandate, die man unter der Flagge der alten Partei gewonnen hat, nicht zurückgibt. Das ist eine grundsätzliche demokratische Gepflogenheit – wer sie negiert, zeigt, wie wenig ihm Demokratie wert ist!!! Die Menschen haben nicht Wagenknecht oder Mohamed Ali gewählt, sondern die Linke! Wie eitel muss man sein, um dies zu negieren? Wie eitel muss eine Frau sein, wenn sie eine Partei nach ihrem Namen benennt? Scheinbar geht es der BSW ums Geld und die Logistik – aber bei der Linken, die ihnen ja bislang Heimat bot und sie bekannt machte. Die Weimarer Republik hat gezeigt, dass das Aufspalten linker Kräfte nur den Erzkonservativen nutzt und den Nazis den Weg zur Macht erleichtert hat. Bei der Hessenwahl gingen ca. 5,3 % der Stimmen an Splitter­parteien aus dem links-ökologischen Lager, 3 % Linke. Ich bin fast 65 Jahre alt: Zwei eklatante Loyalitätsbrüche habe ich erlebt: Oskar Lafontaine, wie er die SPD hängen ließ, und nun Sahra Wagenknecht, die der Linken den Dolch in den Rücken rammt.

Ralf Otto, Eppstein

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen