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Archiv-Artikel

Neue Wege für Laster

Neues Lkw-Straßennetz abgesegnet: Grüne kritisieren es als „untauglich“, Bürgerinitiativen als „Augenwischerei“

Von sim

Bremen taz ■ Lastwagenfahrer, die Bremen ansteuern, sollen künftig nicht mehr auf die südliche Schwachhauser Heerstraße, den Rembertiring und die Hochstraße am Breitenweg gelotst werden. Aus dem neuen Lkw-Führungsnetz, dem SPD und CDU gestern in der Baudeputation zustimmten, sind diese Trassen herausgenommen. Der Innenstadtbereich zwischen Hollerallee, Lüneburger Straße, Osterdeich und B 6 soll demnach nur noch von Liefer-Lkws angefahren werden.

Die Bürgerinitiative „Keine Stadtautobahn durch Bremen“ kritisierte den Beschluss als „Augenwischerei“. Zwar sei es ein „kleiner Erfolg“, dass CDU-Bausenator Jens Eckhoff überhaupt auf den Bürgerprotest reagiere, sagte Sprecher Reinhard Pahl. Ohne tatsächliche Durchfahrtbeschränkungen werde sich allerdings kaum ein Lkw davon abhalten lassen, den Straßenzug quer durch die Stadt auch weiterhin zu benutzen. Der Beschluss, die „Stadtautobahn“-Trasse aus dem Lkw-Stadtplan herauszunehmen, stehe zudem in „diametralem Gegensatz zu dem weiter verfolgten Plan, die Schwachhauser Heerstraße zwischen Hollerallee und Bismarckstraße vierspurig auszubauen“. Der von Eckhoff unterzeichnete Planfeststellungsbeschluss dafür wird für Herbst erwartet.

Für Applaus bei den Grünen sorgte Eckhoff mit dem Vorschlag, in der Bremerhavener Heerstraße ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde für Lkw einzuführen. Eckhoff habe Beschränkungen auch für Lkw akzeptiert, sagte die Grünen-Baudeputierte Karin Krusche. AnwohnerInnen hatten gegen zunehmenden Lkw-Schleichverkehr protestiert. Krusche forderte ein Nachtfahrverbot. sim