: Theaterdonner um Prognosen
Das Bremer Theater liegt 30.000 Zuschauer unter Plan. Das geht aus einem internen Papier hervor. Kein Grund zur Aufregung, heißt es im Kulturressort
Bremen taz ■ Der Intendant des Bremer Theaters, Klaus Pierwoß fand deutliche Worte: „Infam“, sei es, dass die Besucherzahlen des Theaters aus dem Beteiligungsbericht für die Bremer Gesellschaften an die Öffentlichkeit weitergegeben wurden. Gestern hatte der „Weser-Kurier“ gemeldet, dass mit rund 176.000 Zuschauern zwischen August 2004 und März 2005 rund 30.000 weniger als angepeilt gekommen seien. Die Zahl entspreche vielmehr der des Vorjahrs.
Auf Seiten des Kulturressorts hat man die Nachricht gelassen aufgenommen: „Es gibt keine Anzeichen, dass es sich um ein strukturelles Problem handelt“, sagte Ressortsprecher Helge Rehders. „Und so viel Schwankungsbreite muss man einem künstlerischen Betrieb zugestehen“. Uraufführungen, die möglicherweise weniger Zuschauer anzögen, gehörten zum künstlerischen Auftrag eines Theaters. „Erst wenn im nächsten Quartal wieder eine solche Differenz aufträte, wäre das unschön“.
Grundlage für den – vom Theater und dem Finanzressort gemeinsam ausgearbeiteten – Wirtschaftsplan und die darin enthaltenen Besucherprognosen waren laut Pierwoß die Rückkehr ins alte Haus nach dessen Renovierung und der Zuwachs an Aufführungen. Er verweist auf das gegenwärtige Plus von 7.000 Besuchern in der Musiksparte im Vergleich zum Vorjahr und ein Plus von 264.000 Euro bei den Eigeneinnahmen. grä