Bei den sieben Zwergen

Das kleinste Dorf Deutschlands liegt in der Eifel

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat die Kontrahenten mehrfach zum Zählappell antreten lassen, bevor es via AFP das jährliche Endergebnis verkündete: „Dierfeld ist kleinste Gemeinde Deutschlands.“ Damit hat der Flecken in der rheinland-pfälzischen Vulkaneifel mit neun Einwohnern das mickrige Wiedenborstel im nordischen Outback des Kreises Steinburg mit seinen zehn Einwohnern auf den zweiten Platz verwiesen. In den leeren Marschwüsten Schleswig-Holsteins gilt ein Kaff mit zehn Insassen als Mittelzentrum, wenn es das ­dreckige ­Dutzend voll bekommt, gar als Metropole. Derlei Menschenfülle ist in der Eifel nicht zu befürchten. Das ganzjährig beschneite Krisengebiet hinter Köln wird eigentlich nur von Einsiedlern und Wildschweinen bewohnt, in der Vulkan­eifel mit den beiden aktiven ­Gipfeln Mordor und Eyjafjallajökull werden bisweilen Saurier gesichtet. Neben der verzweifelten geografischen Lage kann das weltkleinste Dierfeld noch mit dem bevölkerungspolitischen Hemmschuh hoffnungsloser Übermackerung wuchern: „Zum Stichtag Ende vergangenen Jahres lebten in dem Dorf in der Vulkaneifel zwei Frauen und sieben Männer.“ Immerhin haben Schneewittchen und ihre sieben Eifelzwerge offenbar eine Mitbewohnerin gefunden.