„ERNST BUSCH“-SCHAUSPIELSCHÜLER KÄMPFEN FÜR NEUBAU: Bühnenkunst in der Baulücke
Die Sonne scheint auf 50 bunte Zelte in einer Baulücke an der Zinnowitzer Straße in Mitte. Hier sollte eigentlich das neue Gebäude der Schauspielschule Ernst Busch entstehen. Seit vergangener Woche scheint es aber, als könne der Senat das Vorhaben wieder stoppen (taz berichtete). Nun bauen StudentInnen auf der frisch gemähten Wiese ein großes Zelt als Bühnenraum auf. Plötzlich stellen sich alle in eine Reihe, legen die Hand aufs Herz und singen nach der Melodie von Madness gekonnt „Our House – in the Middle of Berlin“.
Eine Woche lang wollen sie hier bleiben und in einer Art Freiluftakademie arbeiten. „Wir sind schon da, nur der Bau noch nicht“, heißt das Motto, unter dem die Aktion stattfindet. Ihr Vorschlag: Sie verzichten auf eine Mensa, auf einen Garten und eine Studiobühne – und passen so mit 33 Milionen Euro in den geplanten Etat. Ursprünglich, heißt es aus dem rot-schwarzen Senat, seien 28 Millionen Euro vorgesehen gewesen. Die SPD-Fraktion habe bereits einer Kostensteigerung auf 34 Millionen Euro zugestimmt, sagt der wissenschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Lars Oberg. Noch mehr Geld soll laut Oberg nicht fließen. Stattdessen sollen die bisherigen Standorte der Schule saniert werden. Eine Entscheidung des Parlaments wird für den 14. Juni erwartet.
Die StudentInnen jedoch kämpfen für ein zentrales Gebäude. In der Baulücke, wo dieses geplant war, wollen sie nun Lesungen abhalten und Konzerte geben. Das Deutsche Theater (DT) unterstützt sie dabei und spielt heute um 21 Uhr im Zelt auf der Wiese den „Faust“ in der Inszenierung von Michael Thalheimer. Am Freitag um 19.30 Uhr wird Tschechows „Kirschgarten“ szenisch gelesen. Die Schaubühne hat ebenfalls angekündigt, die Studenten zu unterstützen. BZ
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