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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

„Alle Welt im Museum?“ – mit diesem fragenden Titel findet vom 6. bis 9. Mai die Jahrestagung des deutschen Museumsbunds in Stuttgart statt. Zukünftig sollten Einwanderer besser von Kultureinrichtungen erreicht werden, das hat sich der Bund für 2012 zum Ziel gesetzt. Während der Tagung soll erörtert werden, welche Auswirkungen gesellschaftliche Vielfalt auf die Museumsarbeit hat und mit welchen Strategien die Kommunikation mit Migranten verbessert werden könnte. Schon seit mehreren Jahren treten Kulturinstitutionen in Deutschland für die Integration von Migranten ein, die Tagung soll nun einen Plan für dieses kulturpolitische Ziel hervorbringen. Mit einem „selbstbewussten Statement“ solle sich die Kulturlandschaft als Teil einer gelungenen Integrationsförderung sehen, so der Sprecher des Arbeitskreises Migration, Dietmar Osses.

Mit weniger Optimismus betrachten 90 Intellektuelle die politische Situation in der Europäischen Union. Europa drohe an der Bevormundung der Bürger zu scheitern, heißt es in einem „Manifest zur Neugründung der EU von unten“. Die Maxime der Europapolitik sei heute, „das Glück des europäischen Bürgers notfalls auch gegen seinen Willen zu schmieden“. Zu den Erstunterzeichnern gehören die Literaturnobelpreisträger Herta Müller und Imre Kertész, der Philosoph Jürgen Habermas, Exbundeskanzler Helmut Schmidt und die Politiker Javier Solana und Daniel Cohn-Bendit.

Kritisch gibt sich auch die kommende Documenta (13). Rund fünf Wochen vor der Eröffnung der Kunstschau in Kassel hat die künstlerische Leiterin Carolyn Christov Bakargiev angekündigt, dass Kapitalismuskritik in vielen Arbeiten eine Rolle spielen wird.