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Schweigen vor Torwand

Wie schlägt sich Prinz Harry im Sportstudio?

Versehrtenfoto: reuters

Hochwohlgeborener Besuch von des Fußballs eigener Insel hat sich bei den obersten Lehensherren der deutschen Sportberichterstattung angekündigt. „Prinz Harry zu Gast im ‚aktuellen sportstudio‘“, verlautbarte dpa gestern mit Fanfarenstoß. Dabei gastiert bloß der abgehalfterte Reservespieler der chronisch abstiegsgefährdeten britischen Monarchie vor der Fernseh-Torwand, um seine „Invictus Games“ zu promoten, die im Herbst erstmals in Deutschland abgehalten werden. Bei diesen soldatischen Versehrtenübungen gewinnt stets die Nation mit den meisten Kriegsinvaliden, also eigentlich Russland, das aber gar nicht teilnimmt. Empfangen wird der Ersatz-Thronfolger auch nicht mit militärischen Ehren, sondern vom deutschen Außenverteidiger Boris Pistorius sowie dem Moderationsgeschwader Müller-Hohenstein und Voss. Wenn der Britenprinz noch alle Zacken an der Krone hat, nimmt er sich ein Beispiel an der Gesprächs- und Gefechtsführung eines royalen Vorgängers im Sportstudio. Boxfürst Norbert Grupe, genannt „Der Prinz von Homburg“, erzielte dort einst einen haushohen Kantersieg durch eisiges Schwiegen im gesamten Interview.

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