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Wenn sich Solidarität auch ganz praktisch zeigt

Es ist voll. Rund 500 Menschen haben sich an diesem sonnigen Augustabend im Nordneuköllner Schillerkiez versammelt, um, wie es so schön heißt, ein „Zeichen zu setzen“ gegen Queerfeindlichkeit. Denn auf die Räume der dort angesiedelten Initiative lesbischer Frauen RuT war in der Nacht zum 14. August ein Brandanschlag verübt worden. Vor Ort fand sich ein Flugblatt mit queerfeindlicher Aussage.

Der Täter, der innerhalb weniger Tage drei offensichtlich antisemitisch und queerfeindlich motivierte Brandanschläge in Berlin beging, ist inzwischen gefasst und geständig.

Berlin-Neukölln

165.000 Ein­wohner*innen.

In dem multikulturellen Ortsteil findet sich das rollifreundliche RuT an der Schillerpromenade. RuT steht für Rad und Tat und wurde 1989 von einer Gruppe älterer und behinderter lesbischer Frauen gegründet.

Der Schreck sitzt allen hier noch in den Knochen. Viel ist in der Kundgebung von Zusammenhalt und Solidarität die Rede in den Beiträgen verschiedener Netzwerke und Vereinigungen. Aufhorchen lässt der Beitrag von RuT selbst: Die Rednerin dankt „den Menschen in der Kneipe, die in der Nacht den Brand gemeldet haben“ und dem „bisher unbekannten Mann, der bei dem kaputten Fenster ausharrte, bis die Polizei kam“. Denjenigen also, die ganz praktisch bereit dazu sind, sich auch in widrigen Situationen zu kümmern und aufeinander zu achten. Uta Schleiermacher

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