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Wenn Fremdsprachen auf der Strecke bleiben

Ja, hör ich richtig? In Welkenraedt, dem letzten frankofonen Bahnhof belgischerseits vor der deutschen Grenze, erschallt die automatischen Ansage, wonach der nächste Zug nach Achenaubanoff fahre. Achenaubanoff? Ach, Aachen-Hauptbahnhof ist gemeint! Nun sind die verschiedenen Sprachen im Dreiländerland ein charmantes Alltagsproblem. Bei den grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrsmitteln finden sie ihre Klimax, etwa beim Klangkonter in Achenaubanoff: „Gleis 9, Einfahrt RE29 von Spa-Gereonschteere, zurück um 10 Uhr 04 nach Spa-Geronstirre.“ Erst Betonung auf on, dann auf stir und vorne immer ein hartes deutsches G. Das französisch ohrenschmeichelnde Géronstère wird in einer Durchsage mehrfach falsch ausgesprochen und verschieden betont.

Gesteigert wird das Grenzland-Babylon durch die Schnellbuslinie 44 zwischen Aachen und dem niederländischen Heerlen. Kommt der NL-Bus zur Aachener Haltestelle Driescher Gässchen, heißt es ungefähr: Drisker Chasken. Im deutschen Bus wird in Heerlen der Ausstieg Hogeschool Zuyd streng deutsch posaunt. Dabei müsst es in etwa (mit Rachen-ch) wie Hooche Ssrool Seuid klingen. Bernd Müllender

Euregio Maas-Rhein

Dreiländergebiet Belgien, Deutschland, Niederlande rund um die Städte Lüttich, Aachen, Maastricht. Größe: 11.000 Quadratkilometer, damit das 12-Fache Berlins und mit knapp 4 Millionen etwa die gleiche Einwohnerzahl.

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