meinungsstark
:

Schule in Norwegen

„Nach den Ferien trennen sich Emmas und Mehmets Schulwege – viel zu früh“,

wochentaz vom 15.–21. 7. 23

„‚Ich frage mich, wie es wäre, wenn diese Klasse zusammenbliebe‘, fragt sich der Vater angesichts der Kinder mit unterschiedlicher sozialer und ethnischer Herkunft und unterschiedlichen Stärken und Herausforderungen, deren Wege sich nach der vierten Klasse trennen.“

Ich kann beschreiben, wie es wird, wenn sie zusammenbleiben: Mit drei Kindern sind wir nach Norwegen gezogen und sie sind in ein Schulsystem gewechselt, wo von Klasse eins bis zehn alle Kinder zusammen unterrichtet werden. Auch unsere schulisch starken Kinder sehen selbst die Stärken dieses Modells, in dem man sich gegenseitig hilft und die unterschiedliche Lernleistung nicht zwischen den Schülern steht. Maßstab ist der Fortschritt des eigenen Lernens, nicht das Überholen der anderen. Das führt zu viel mehr Verständnis füreinander und bildet die Grundlage für eine wesentlich kohärentere Gesellschaft, in der das Wort Gesellschaft auch eine zentrale Bedeutung hat. Indra Simhan, Kristiansand (Norwegen)

Organspende

„Auf Herz und Niere“, wochentaz vom 15.–21. 7. 23

Die Autorin hat sehr gut dargestellt, welche Emotionen und Ängste mit der Entscheidungsfindung für eine mögliche Lebendnierenspende verbunden sein können. Ich habe dieselbe Erkrankung wie die Freundin der Autorin und bin jetzt mit 65 Jahren dialysepflichtig geworden. Leider stehen die Aussichten auf eine postmortale Nierenspende in Deutschland schlecht, die Wartezeiten wurden im Artikel ja genannt. Laut Umfragen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stehen 80 Prozent der Menschen einer Organspende positiv gegenüber, im Ernstfall haben aber die wenigsten einen Organspendeausweis greifbar. Die Spendenzahlen in Deutschland sind seit Jahren rückläufig.

Ich möchte darauf hinweisen, dass wir 2019, so wie viele andere europäische Länder, eine sogenannte „doppelte Widerspruchslösung“ hätten bekommen können, der damalige Gesundheitsminister, Herr Spahn, hat diesen Gesetzentwurf zusammen mit Herrn Lauterbach und anderen eingebracht. Es war die heutige Außenministerin Annalena Baerbock, die einen Gegenentwurf initiierte, der vorsieht, dass auf Ämtern, bei Hausärzten und durch Krankenkassen Informationen zur Organspende angeboten werden sollten. Zusätzlich sollte ein Online-Register aufgebaut werden, das bis heute nicht existiert. Gabriele Fritz, Bonn

Kinderpsychologie

„Das Problem sind die Erwachsenen“,

wochentaz vom 15.–21. 7. 23

Für das Gespräch mit Isca Salzberger-Wittenberg möchte ich mich einfach nur bedanken. Einerseits ist das für mich sehr gute journalistische Arbeit, zum anderen ist der Inhalt dieses Gesprächs aufbauend, wegweisend und wohltuend. Er weist uns in mehrfacher Hinsicht darauf hin, dass wir mit der Veränderung für eine gute Zukunft bei uns selbst anfangen müssen. Und er macht Mut, sich auf das Alter einzulassen und es nicht zu verdrängen. Vielleicht auch, sich dafür zu interessieren, wie es alten Menschen geht. In mir hat das Gespräch etwas bewegt. Dirk Hansen, Sarstedt