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Iran: Gandji wieder im Knast

TEHERAN ap/dpa ■ Knapp zwei Wochen nach seiner vorübergehenden Haftentlassung ist ein regimekritischer Journalist im Iran wieder ins Gefängnis gebracht worden. Akbar Gandji trat daraufhin abermals in den Hungerstreik, wie die amtliche Teheraner Nachrichtenagentur Irna am Samstag berichtete. Die Justiz warf dem Journalisten vor, er habe während seines Freigangs zwecks medizinischer Behandlung versucht unterzutauchen. Er selbst wies dies in einem offenen Brief an die iranischen Medien zurück. Gandji erhielt im Jahr 2000 eine Haftstrafe, weil er in Zeitungsartikeln den Geheimdienst für die Ermordung von fünf Dissidenten verantwortlich gemacht hatte. Unterdessen wurden bei einer Serie von vier Bombenanschlägen in der Stadt Ahwas gestern mindestens acht Menschen getötet, darunter Frauen und Kinder. Wie das staatliche Fernsehen unter Berufung auf die Behörden der Hauptstadt der Provinz Chusistans berichtete, wurden 30 weitere Menschen verletzt. Nach Angaben eines Sprechers des Innenministeriums explodierte eine Autobombe vor dem Sitz des Provinzgouverneurs, ein zweiter stärkerer Sprengsatz vor der regionalen Behörde für Wohnungsbau. Die dritte Bombe sei vor einem Wohngebäude des Staatsfernsehens explodiert, als Experten versuchten, sie zu entschärfen. Der vierte Sprengsatz detonierte vor einem weiteren Wohnhaus.

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