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Hund, Baby, Lindner

Sylt-Phänomen im deutschen Reisesommer

Ein neuer Trendsport sorgt in der aktuellen Sommerurlaubssaison für Furore im Norden Deutschlands: „Allein im Zug nach Sylt“, wie es die Reiseagentur dpa gestern nannte. Am Sonntag war es wieder so weit: In Lunden (Kreis Dithmarschen) meldete eine ältere Dame bei der Polizei, dass ihr Hund und ihr Gepäck alleine im Zug nach Sylt seien. Die Ordnungshüter verständigten daraufhin die Bundespolizei, die den Zugbegleiter informierte. Der wackere Bahner fand schließlich Hund und Koffer, beide wurden in Bred-stedt (Kreis Nordfriesland) der 74-Jährigen übergeben, die sich mit dem nächsten Zug auf den Weg nach Norden gemacht hatte. Schon in der vorigen Woche hatte die Polizei alles dafür getan, um einem ähnlichen Vorfall eine glückliche Wende zu geben. Am Mittwoch war plötzlich ein Baby allein im Zug nach Sylt. Nachdem eine Frau ihren Kinderwagen samt einem Mädchen in Elmshorn in den Waggon geschoben hatte, stieg sie nochmals aus, um ihr Fahrrad holen. Genau in diesem Moment schlossen sich die Türen des Zuges und die Bahn fuhr ab. Was kommt als Nächstes? Wird „Allein nach Sylt“ zum Spitzensport? Wird demnächst Christian Lindner allein im Zug nach Sylt aufgegriffen? Ohne Frauchen? Ohne Mutti? Sylt lässt offensichtlich Nebel im Kopf aufziehen.

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