Kampfname Zombie

Genosse Trend lebt! In neuer Wahlheimat

Zombiefoto: dpa

Was ist eigentlich aus dem guten alten „Genossen Trend“ geworden? Ursprünglich aus dem SPD-Milieu stammend, hatte der beliebte Wähler seit den sechziger Jahren seine Heimat im sozialdemokratischen Westdeutschland und marschierte dort von Sieg zu Sieg. Mit ihm ging es immer nur nach oben. Dort angekommen, erwies er sich allerdings als „Schimäre“, wie der Spiegel 1972 schrieb, verlor auch prompt die Orientierung und vollzog schließlich eine Geschlechtsumwandlung zu „Genossin Trend“, die, wie der Spiegel erklärte, „derzeit voll auf dem Posten ist“. Wo sie es aber offenbar nicht lange aushielt, denn sie transgenderte mit einer Rolle rückwärts und wurde zu „Bürger Trend“, der ins konservative Lager wechselte, sodass ein ARD-Wahlkommentator 1976 ausrief: „Genosse Trend ist tot, Bürger Trend lebt.“ Heute lebt „Bürger Trend“ in Ostdeutschland und freut sich diebisch über die Umfragewerte des Abschaums für Deutschland (AfD), der in der Zone längst die stärkste politische Kraft ist. In seiner Wahlheimat Thüringen wird der renitente Rentner demnächst an den Wahlen unter seinem neuen Namen teilnehmen: „Zombie Trend“.