: Ich trinke gern, trinke aber nicht, und nicht zu trinken mag ich auch:
Die ganze polnische Literaturgeschichte, so will es das Klischee, muss man sich wohl als eine riesige Wodkaflasche vorstellen, an der die Autoren so lange nuckeln, bis das auch mit der richtigen Konjugation klappt: trinken, trank, betrunken. Weil erst im Exzess die besten Worte kommen. Mit dem Bild dieser trunkenen Literatur spielt man auch beim Polococtail-Festival, bei dem mehrere Wege angeboten werden, sich mit Literatur (und Musik) zu betrinken. Die literarischen Cocktails gibt es vom heutigen Dienstag bis zum Donnerstag im Club der polnischen Versager, mit insgesamt elf jungen Schriftstellern aus Polen. Zum Auftakt heute Dorota Masłowska, die gerade als das Wunderkind der polnischen Literatur gehandelt wird (und von der auch die ums Klischee spielende Schlagzeile hier stammt). Wojciech Kuczok (nebenbei Höhlenforscher) kommt am Mittwoch und Michał Witkowski am Donnerstag. Am Freitag darf man sich dann noch einmal bei der Polococtail-Party im Literarischen Colloquium rechtschaffen betrinken.