: Macht Älterwerden links?
Eigentlich war man recht allgemein der Überzeugung, dass der Mensch mit zunehmendem Alter bequemer wird und konservativer in seinen Ansichten von der Welt, weswegen man ja gesagt hat, dass man gar nicht links genug einsteigen könne in seinen politischen Überzeugungen, um nicht mit den Jahren an den rechten Rand gespült zu werden. Wenn man sich aber in letzter Zeit so umgeschaut hat auf dem Spielfeld der Gesellschaft, zum Beispiel bei den Protesten gegen dieses Bahnhofsprojekt in Stuttgart, durfte man doch sehen, dass da gerade die Älteren in den ersten Reihen standen. Die Generation 50 plus eben, die schon Wohlstand erlebt und eine relative Sicherheit, einerseits, und andererseits gibt es da auch die prekären Beziehungen und eine drohende Altersarmut. Die Frage ist, ob unter den Älteren die Systemskepsis wächst und das zivilgesellschaftliche Engagement. Ob also Älterwerden links macht. Oder ob man mit den Jahren doch konservativer wird. Darüber diskutieren heute im taz-Café Heinz Bude vom Hamburger Institut für Sozialforschung und von taz-Seite aus Stefan Reinecke und Barbara Dribbusch (deren Buch „Älterwerden ist viel schöner, als Sie vorhin in der Umkleidekabine noch dachten“ gerade erschienen ist). Moderieren wird Edith Kresta. TM
■ Macht Älterwerden links? taz-Café, Rudi-Dutschke-Straße 23. Mittwoch, 19 Uhr. Eintritt frei