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Brasilien hat bei der Eröffnung der 18. Architekturbiennale in Venedig den Goldenen Löwen für den besten nationalen Beitrag erhalten. Der Pavillon des Landes mit dem Titel „Terra“ (Erde) beschäftigt sich mit der Rolle der Vergangenheit für das Verständnis der Zukunft. Zu Brasiliens Beitrag hieß es von der Fachjury, die Kuratoren Gabriela de Matos und Paulo Tavares hätten die „Philosophien und Vorstellungen der indigenen und schwarzen Bevölkerung mit Blick auf Formen der Wiedergutmachung“ in den Mittelpunkt gestellt. Die Erde dient in ihrer Ausstellung als roter Faden. Bei der wichtigsten Präsentation zur Baukunst weltweit zeigen 89 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern ihre Entwürfe und Ideen. Die Hälfte stammt aus Afrika oder der afrikanischen Diaspora. Das Publikum kann 64 Länderpavillons besuchen. Die Schau, die bis zum 26. November dauert, hat das Motto „The Laboratory of the Future“ („Das Labor der Zukunft“). Im Fokus steht die Rolle der Architektur und des Bauens in Bezug auf Nachhaltigkeit, gerade auch in Zeiten des Klimawandels. Geleitet wird die diesjährige Biennale von der ghanaisch-schottischen Architektin und Schriftstellerin Lesley Lokko. Die Ausstellung solle mehrere Geschichten erzählen, „die das verwirrende, großartige Kaleidoskop von Ideen, Kontexten, Bestrebungen und Bedeutungen widerspiegeln“, sagte sie. Den Goldenen Löwen für den besten Teilnehmer erhielt „DAAR“ um Alessandro Petti und Sandi Hilal aus Stockholm und Bethlehem. Das Architektenbüro mit dem Projekt „Dangerous Liaisons section“ wurde für sein langjähriges Engagement „für eine tiefgreifende politische Auseinandersetzung mit architektonischen und pädagogischen Praktiken der Dekolonisation“ gewürdigt. Der nigerianische Künstler, Designer und Architekt Demas Nwoko erhielt zudem den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk. Er war einer der ersten nigerianischen Architekten, der die Abhängigkeit Nigerias vom Westen kritisierte, mit Blick auf importierte Materialien, Waren und Ideen.