piwik no script img

Söder macht Bier billiger

Mass kostet auf Oktoberfest sensationell wenig

Es war eine liebe Zeit, die gute, alte Zeit von anno 23. In Bayern gleich gar. Es regierte der Herr Ministerpräsident Söder, ein kunstsinniger Mann, dem das Volk dankbar war dafür, dass es nicht schwermütig sein musste. Und so jubelte es freudetrunken, als der Herr Ministerpräsident Söder am Donnerstag in München seinen Beschluss bekanntgab, dass zum ersten Mal seit tausend Jahren der Preis der Mass auf dem Oktoberfest nicht steigen, sondern sinken werde. Ganz uneigennützig verfügte der Herr Ministerpräsident Söder, dass der Mass-Preis nicht 14,90 Euro, sondern einheitlich auf dem gesamten Festgelände exakt 4,90 Euro betragen soll. Wie die Staatskanzlei auf Nachfrage erläuterte, hätten die Wiesnwirte mit Begeisterung auf die Anordnung des Herrn Ministerpräsidenten Söder reagiert und seien froh, dass sie nun nicht mehr als gierige und räuberische Gesellen angesehen werden. Die Mass-Preisbremse habe, so die Staatskanzlei weiter, rein gar nichts mit den Landtagswahlen im Herbst zu tun und solle auch keine Bierrevolution wie die in München anno 1844 verhindern. Bayern brauche einfach eine gute, neue Zeit. Danke, Herr Ministerpräsident Söder.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen