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Saied knöpft sich Opposition vor

In Tunesien ist Ennahda-Chef Ghannouchi festgenommen worden

Tunesiens Behörden gehen gegen die Opposition vor. Erst wurde der Chef der Ennahda-Partei, Rached Ghannouchi, festgenommen, in der Nacht auf Dienstag dann folgten Personen aus dem Umkreis seiner muslimisch-konservativen Ennahda. Außerdem soll der Hauptsitz der Partei durchsucht und gesperrt worden sein. Ghannouchi war Vorsitzender des Parlaments und ist ein Kritiker des zunehmend autoritär regierenden Präsidenten Kais Saied. Dieser hatte 2021 den Notstand ausgerufen und 2022 das Parlament aufgelöst.

Ghannouchis Anwalt sagte, er wisse nicht, was seinem Mandanten vorgeworfen werde. Unbestätigten Angaben zufolge steht die Festnahme im Zusammenhang mit Äußerungen Ghannouchis. Er hatte gesagt, der Versuch, eine der politischen Gruppierungen Tunesiens auszuschalten, drohe, das Land in den Bürgerkrieg zu führen. Man könne sich Tunesien „ohne Ennahda, ohne den politischen Islam, ohne die Linke“ nicht vorstellen. Am Dienstag verhinderten Sicherheitskräfte auch eine Pressekonferenz des Bündnisses Nationale Rettungsfront, dem Ennahda angehört. (epd, taz)

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