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Die Autorin Judith Schalansky erhält den „Wortmeldungen Ulrike Crespo Literaturpreis“ 2023. Ausgezeichnet wird sie für ihren Essay „Schwankende Kanarien“, in dem sie sich vor dem Hintergrund der Klimakatastrophe mit Frühwarnsystemen der Menschheit auseinander setzt. Der Essay reflektiert der Jury zufolge darüber, dass Sprache und Literatur die Funktion von Alarmsystemen einnehmen können – und wie schwer sich Menschen trotz besseren Wissens tun, das eigene Verhalten zu verändern. „Judith Schalansky hat mit ihrem Essay einen brillanten Text geschrieben, der die Gefahren der Gegenwart auslotet und dabei quer durch die Jahrhunderte und Wissenschaften wandert.“ Der Preis für kritische Kurztexte ist mit 35.000 Euro dotiert und wird am 16. Juni in Frankfurt verliehen.

Die Deutsche Fotothek (Dresden) und die Stiftung F. C. Gundlach (Hamburg) haben den fotografischen Nachlass des Bildjournalisten Dirk Reinartz (1947–2004) aus Familienbesitz übernommen. Das Konvolut umfasst rund 10.000 Prints, etwa 370.000 Negative und über 100.000 Dias sowie Archivalien zu Leben und Werk. Mit der Übernahme sei eine Neusichtung seines Werkes verbunden. Reinartz wurde schon als Student der Essener Folkwangschule 1970 beim Magazin Stern angestellt, für das er zahlreiche Fotoreportagen machte. 1977 schloss er sich der kooperativ organisierten Fotoagentur Visum in Hamburg an, ab 1981 war er als freier Bildjournalist für verschiedene Medien tätig, wie Zeit-Magazin und Art. Seit den 1980er Jahren arbeitete er mit dem Bildhauer Richard Serra zusammen. Er setzte sich in seinem Werk besonders mit Deutschland und den Deutschen auseinander, wobei es ihm um den Alltag der Menschen, eine deutsche Identität mit ihren Widersprüchen und Brüchen und Neuorientierung nach 1989 ging. Dabei ragt seine Arbeit „totenstill“ heraus, in der er sich mit den Konzentrationslagern der Nazis beschäftigt.

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