: Linie 1 bleibt strittig
NAHVERKEHR Bausenator Lohse will die Linie 1 und 8 durch Huchting: Nur anders als die Huchtinger
Elisabeth Wargalla, Die Grünen
Für die Verlängerung der Straßenbahn Linie 1 und 8 durch Huchting hat Bausenator Joachim Lohse am Dienstag seine Pläne vorgestellt: Er hält an der Streckenführung über die Thedinghauser-Eisenbahn fest (taz berichtete). Der Huchtinger Beirat aber will die Linie 1 lieber durch die Kirchhuchtiger Landstraße (KHL) führen, die Hauptstraße des Stadtteils. Vor Jahren hatte er dies einstimmig beschlossen.
„Wenn die Straßenbahn nicht über die KHL geht, dann wollen wir keine“, sagte die stellvertretende Beiratsprecherin Elisabeth Wargalla, wie der Bausenator Mitglied der Grünen. „In Huchting ist niemand für die Variante des Bausenators.“ Auch Sükrü Senkal, SPD-Bürgerschafts-Abgeordneter aus Huchting, sagte, die Strecke dürfe nicht hinter den Schlafzimmern der Menschen liegen, sondern da, wo das Leben sich abspielt. Damit werde der Stadtteil aufgewertet, LKWs müssten endlich über die Bundesstraße fahren. „Ich finde es ist ein Unding, dass man ein Beteiligungsverfahren einberuft und dabei den Beiratsbeschluss über die KHL-Variante ignoriert“, so Senkal am Dienstag zur taz.
Bausenator Lohse plant drei „Bürgerforen“, von Mai bis Juli, um die Huchtinger Bürger zu beteiligen. Entscheiden sollen sie über die Gestaltung des Stadtplatzes oder zusätzliche Buslinien. Nicht aber, ob die Linie über die KHL führen soll.
Denn diese Variante sei seit eines Deputationsbeschlusses 2005 vom Tisch. „Sie ist 20 Millionen Euro teurer“, so Lohse. Damit aber verliere die gesamte Bahnverlängerung an Effizienz, die Fördermittel vom Bund würden wegfallen. Der würde 75 Prozent der 68 Millionen Euro Gesamtkosten übernehmen.
Das Ressort will die Linie über die alte Thedingshauser Eisenbahn führen, eingleisig dort, wo es wegen der Häuser besonders eng wird. Gegenüber älteren Plänen gibt es weniger Eingriffe in die Grundstücke, mehr Lärmschutz und man schont 300 Bäume. KIS