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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Google plant in großem Stil Bücher zu digitalisieren und ruft damit die Bundesregierung und die deutsche Buchbranche auf den Plan. Der geplante Vergleich, den US-Verlage und Autoren mit Google ausgehandelt haben, sei für Autoren und Verlage in Europa „in keinster Weise akzeptabel“, sagt der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder. Nun bekommt der Börsenverein Verstärkung von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD). Sie schaltete sich in einem Brief an das zuständige New Yorker Gericht in den Rechtsstreit um das „Google Book Settlement“ ein und äußerte die Bedenken der Regierung. Diese hofft, dass das New Yorker Gericht die Billigung des Vergleichs insgesamt ablehne oder zumindest die deutschen Autoren und Verleger herausnehme. „Die deutschen Rechtsinhaber könnten dann selbst entscheiden, ob und welche Rechte sie Google einräumen“, erklärte Zypries in Berlin. Der Börsenverein argumentiert, dass Autorenverbände in den USA nicht stellvertretend für ihre ausländischen Kollegen agieren könnten. Google hält dagegen, dass Inhaber von Urheberrechten nicht gefragt werden müssten, wenn Bücher in den USA eingescannt würden. Die Einwände aus Deutschland sind in New York angelangt. Das Gericht will sich am 7. Oktober damit befassen.