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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

„Ich werde der Stadt den Krieg erklären, Majzahn“, schreit Jonas Jagow. „Ich werde mich bewaffnen mit Spucke und Benzin.“ So begann am Freitag der zweite Abend des Stückemarkts auf dem Theatertreffen 2012 im Berliner Haus der Festspiele. Im Singsang von Werbejingles sprachen die DarstellerInnen die Imperative von Jagows wirrer Welt: „Beleidigen Sie die Wasserwerke!“ – „Kneifen Sie Ihrer Schwester in den Po!“ So berichtete die taz-Autorin Sonja Vogel über Jagows Mischung aus Witz, Größenwahn und Poesie. Dem Stück „Jonas Jagow“ von dem in Augsburg geborenen Autor Michel Decar (1987) sprach die Jury am Montag den Förderpreis Neue Dramatik zu. Der ist mit 5.000 Euro dotiert und wird zum ersten Mal von der Heinz und Heide Dürr Stiftung gestiftet. Damit verbunden ist eine Uraufführung am Maxim Gorki Theater Berlin. Den mit 7.000 Euro dotierten Werkauftrag des TT Stückemarkts erhielt Pamela Carter (1970) aus Kendal, Nordengland für ihr Stück „Skåne“, ein Kammerspiel über eine Familienwiedervereinigung, das zudem am Staatsschauspiel Dresden uraufgeführt wird.