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wortwechselEin erfülltes Leben – mit oder ohne Arbeit

Weniger Erwerbsarbeit spart Ressourcen und kann glücklich machen, sinnvolle Arbeitsteilung kann helfen. Die Digitalisierung nimmt Arbeit ab, aber bitte nicht zu viel

Klimaschutz

„Ein Freitag für die Verkehswende“,

wochentaz vom 4. – 10. 3. 23

Mit gemeinsamen Demonstrationen an vielen Orten in NRW legen Klimaschutz-Aktive und Gewerkschaften gemeinsam den Finger auf die Wunde: Es ist Zeit für eine ökologisch-soziale Mobilitätswende. Das ist viel mehr, als den Diesel gegen einen E-SUV zu tauschen. Eine Antriebswende reicht bei Weitem nicht, um die Lücke zwischen Notwendigkeit und Realität der Treibhausgasminderung im Verkehrsbereich zu schließen.

Das Rückgrat der Mobilitätswende muss der Ausbau des ÖPNV sein. Das ist auch aus sozialen Gründen nötig: Es müssen auch endlich all diejenigen ins Blickfeld genommen werden, die sich gar kein Auto leisten können. Das sind nicht nur Kinder und ältere Menschen, sondern eben auch sozial Benachteiligte. Der Haken: Der nötige Ausbau des ÖPNV ist von unterfinanzierten und überschuldeten Kommunen gar nicht zu stemmen.

Georg Weber, Wuppertal

Terminologie

„In fünf Schritten zum gerechten ­Wachstum“, wochentaz vom 11. – 17. 3. 23

Ein sehr guter Artikel, jedoch ist Wachstum ein vom Kapital geprägter Begriff. Vielleicht sollten wir uns eine andere Terminologie angewöhnen? Wie wäre es zum Beispiel mit dem Streben nach der vollkommenen Arbeitsteilung oder des vollkommenen Gleichgewichts von Angebot und Nachfrage. Was bedeutet die ­vollkommene Arbeitsteilung, wenn wir nicht an Wachstum und Profit denken.

Je besser wir die Arbeit teilen, desto weniger muss der Einzelne arbeiten. Weniger Arbeit bedeutet weniger Ressourcenverbrauch. Wenn man nach Vollkommenheit und nicht nach Profit strebt, bedeutet dies auch eine gerechte Verteilung der Produktivität in Form von Einkommen. Vollkommenes Gleichgewicht ist das Resultat aus der vollkommenen Arbeitsteilung. Der Nachfrage nach einem erfüllten Leben steht das passende Angebot gegenüber. Dies beinhaltet auch die Nachfrage nach einem Einkommen, dass dies ­möglich macht.

Peter Brass, Steinhausen a. d. Rottum

Gemeinwohl

„Wie viel Arbeit kann weg“,

wochentaz vom 25. 2. – 3. 3. 23

Ich bin für die vollkommene Entflechtung von Arbeit und Einkommen. Die Einführung eines Garantieeinkommens würde das Leben viel, viel einfacher machen.Gleichzeitig sollte der positive Umbau des Geldsystems erfolgen. Verbunden mit dem breiten Umstieg auf Gemeinwohlökonomie. Arbeiten könnte dann jede(r), wie sie/er lustig ist. Das Leben könnte so einfach sein. GOLDI auf taz.de

Verantwortungslos

„Wer auch immer die Pipeline gesprengt hat, hat einen Preis verdient“,

wochentaz vom 11. – 17. 3. 23

Ich bin erstaunt, dass die taz neuerdings Preise an Menschen vergeben will, die für kriminelle Anschläge verantwortlich sind. „Man muss sich das nur mal vorstellen, wie diese Jacht, bis oben hin vollgepackt mit Sprengstoff, in den beschaulichen Hafen Wiek auf Rügen einfährt, neben der Jacht eines Rostocker Zahnarztes vertaut wird (....)“, schreibt der Autor.

Ich stelle mir dagegen vor, wie diese für die Anschläge verantwortlichen Menschen andere Menschen in große Gefahr gebracht haben – in Wiek und bei der Sprengung auf der Ostsee – von den erheblichen Umweltschäden einmal abgesehen – und dieses Verhalten wird von ­einem taz-Redakteur bejubelt. Nun wird das russische Gas durch Frackinggas aus den USA und Gas aus den Despoten­staaten am Persischen Golf ersetzt.

Lothar Marg, Harsefeld

Arbeitskraft

„Das Monster, das sie schufen“,

taz vom 4. – 10. 2. 23

Digitalisierung ist meiner Meinung nach das allergrößte Monster, das wir uns geschaffen haben. Natürlich kann man abwägen und sagen: Es hat alles seine zwei Seiten. Aber ich würde sagen, es ist eher wie ein sehr scharfes zweischneidiges Schwert. Ja, es ist praktisch mit den vielen Angeboten der KI, es lassen sich ja Texte schon hervorragend automatisch übersetzten! So benötigt man in vielen Bereichen gar nicht zwingend mehr einen Dolmetscher. Wie praktisch.

Wir werden immer mehr Menschen auf dieser Welt, es werden immer weniger Arbeitskräfte gebraucht, hat jemand mal berechnet, wie das funktionieren soll? Ach stimmt … die Sorge gab es ja schon zu Zeiten der industriellen Revolution, es hat sich ja auch dann alles irgendwie zurecht gerüttelt. Wird schon klappen, oder habe ich irgendeinen Teilaspekt außen vor gelassen und mache mir wie immer zu viele Sorgen? Ellen Kako, Kiel

Verlagshäuser

„Kabale und Magazine“,

wochentaz vom 11. – 17. 2. 23

Die Analyse von Steffen Grimberg bringt es treffend auf den Punkt. Schließlich lässt sich der Masterplan für Gruner+Jahr nicht nur in sozialer Hinsicht mit den Worten „Flucht vor der Verantwortung“ beschreiben, da trotz der nicht zu leugnenden schwierigen ökonomischen Marktverhältnisse für den Printjournalismus aus dem Dreiklang sinkender Auflagen- und Anzeigenzahlen sowie höheren Produktionskosten gerade die Inhalte des Verlagshauses am Hamburger Baumwall durch ihre gesamte Bandbreite sogar wie prädestiniert für die digitale Transformation erscheinen, um sie erfolgreich in reichweitenstarken Onlineportalen bis hin zu den neuesten Technologien wie dem Metaverse aufzubereiten. Deshalb muss sich Bertelsmann-Chef Thomas Rabe hier vor allem die Kritik gefallen lassen, wie schon die Manager vor ihm, eher die Zukunft zu verschlafen, indem er wie Lucky Luke am Ende der Alben ziemlich ziellos in den Sonnenuntergang reitet!

Rasmus Ph. Helt, Hamburg

Realität korrekt abbilden

„Deutschland wird fleischfreier“,

wochentaz vom 25. 2. – 3. 3. 23

Die Grafik zum Text zeigt den Fleischverbrauch, also die Summe aus menschlichem Fleischkonsum und sonstigem Fleischverbrauch zum Beispiel als Tier­futter. Zwischen beiden Zahlen besteht ein erheblicher Unterschied.

Die Jahre von 2020 bis 2022 waren von Corona und Inflation geprägt. Mit einer Statistik, die vor dieser Zeit beginnt und in dieser Zeit endet, kann man vielerlei darstellen. Tatsache ist ­leider, dass der Fleischkonsum pro Kopf in Deutschland in den 20 Jahren vor Corona um ganze 5 Prozent zurückging. Das sind 0,25 Prozent pro Jahr.

Bei aller Sympathie für vegane und vege­tarische Tendenzen, sollte man die Realität korrekt abbilden.

Jürgen Gaber, Schönwalde-Glien

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