Aidsfilm abgesagt

SCHAUBURG Filmbüro reagiert auf Kritik

Die Vorführung des Dokumentarfilms „I won’t go quietly“ am Mittwoch im Schauburg Kino ist abgesagt worden. „Eine offene, kontroverse Diskussion war nicht mehr möglich“, sagte Klaus Becker, Leiter des Filmbüro Bremen. Der Film sollte in der Reihe „Heimspiel“ laufen, weil ein Bremer Cutter beteiligt war.

Das Gesundheitsamt und die Aidshilfe hatten am Dienstag in der taz vor den Thesen der Regisseurin Anne Blumenthal und des Diskussionsgasts Stefan Lanka gewarnt, wonach Aids eine Erfindung der Pharma-Industrie sei. Der Leiter der Abteilung Sozialmedizin des Gesundheitsamtes, Thomas Hilbert, nannte es „lebensgefährlich“, wenn HIV-Patienten daraufhin auf die Idee kämen, ihre Medikamente abzusetzen.

Eine solche Absage sei beim Filmbüro noch nie vorgekommen, so Becker. Nach den krassen Vorwürfen habe die Schauburg jedoch dazu gedrängt. „Ich bin der Ansicht, dass die Protagonisten des Dokumentarfilms die These der Regisseurin nicht stützen“, so Becker. Das Gesundheitsamt und die Aidshilfe hatten seine Einladung zur anschließenden Diskussion abgelehnt. JPB