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Wenn es im Parkhaus einen kleinen Trick gibt

Diesmal ist es passiert: Parkticket weg. Mein Auto steht hinter der Schranke und ich kriege es nicht raus. Ich bin sauer. Auf mich selbst, und auf die Parkhaus-Gauner. Denn ich ahne, was kommt: „Koste 30 Euro“, sagt der Security-Mann mit Jugo-Akzent. Und dass es ihm ja auch leid tue, aber …“ Er zuckt mit den Achseln. „Gibt es keinen Trick?“, frage ich. „Trick koste 20 Euro.“

Will der Typ mich verarschen? „Gehst du zu Automat, drück Knopf. Wenn sagt 30 Euro, kommst du zu mir wieder.“ Nach einer halben Ewigkeit meldet sich aus dem Automaten eine Stimme. „Das macht 30 Euro.“ Ich murmele was von „noch mal nach meinem Ticket suchen“.

Hamburg-­St. Pauli

22.000 Ein­wohner*innen.

Spätestens seit hier flächen­deckend Anwohner­parken gilt, sind die 13 Parkhäuser in dem Stadtteil Gelddruck­maschinen geworden.

Zurück bei meinem Security-Mann, drücke ich ihm einen Zwanziger in die Hand. Er zieht einen ganzen Stapel Parktickets aus seiner Hosentasche, von einem Gummiband zusammengehalten, und gibt mir eins. „Schene Abend“, sagt er und schenkt mir ein halbes Grinsen. Scheiße, denke ich. Doch dann frage ich mich, was sein Stundenlohn sein mag und rechne hoch, dass es für die Schicht jetzt 2,50 Euro mehr sind. Netto. Ich bin plötzlich seltsam zufrieden und denke: Wie schön, so ein Stück Balkan mitten in Hamburg. Jan Kahlcke

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