Frankreich: Gedenktafel für Irans Revolutionsführer zerstört
Gegner der islamischen Regierung in Iran haben eine Gedenkstelle an Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Chomeini am Ort seines französischen Exils nahe Paris zerstört. Nachdem Menschenrechtler und Unterstützer der aktuellen Protestwelle in Iran die Gemeinde Neauphle-le-Château Anfang des Jahres zunächst um das Entfernen der Gedenktafel auf einem Privatgrundstück gebeten hatten, zerstörten Gegner diese in der vergangenen Woche, berichtete Libération am Donnerstag. Ein Video in den sozialen Medien zeigt einen Vermummten, der die Tafel herausreißt und kaputt tritt. An die Stelle stellte er ein Protestplakat und die Flagge Irans vor der islamischen Revolution 1979. Der Revolutionsführer verbrachte 1978 die entscheidenden Tage seines Exils in Neauphle-le-Château und kam 1979 im Triumph nach Teheran, nachdem der Schah das Land verlassen hatte. Nach seiner Rückkehr und mit Gründung der Islamischen Republik übernahm Chomeini das Amt des obersten Führers. Nahe des Hauses, in dem Chomeini damals knapp vier Monate verbrachte, organisiert Iran jährlich Gedenkfeiern, gegen die es zuletzt Protest gab. (dpa)
das thema
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen