GEOENGINEERING
: Experten warnen vor risikoreichen Eingriffen

LONDON | Wenn der Mensch nicht schnell die Treibhausgase reduziert, dann bleiben im Kampf gegen den Klimawandel nach Ansicht von Wissenschaftlern nur noch krasse Eingriffe in die Natur. Die britische Wissenschaftsakademie Royal Society warnte jetzt vor dem sogenannten Geoengineering. Dabei greift der Mensch mit technischen Mitteln in die Natur ein, um die Erderwärmung zu stoppen. Viele der Methoden seien unsicher und ihre Wirkung nicht nachgewiesen, sagte Studienleiter Professor John Shepherd. Es handle sich bei allen Maßnahmen um „keine Wundermittel“. Das Geoengineering umfasst zum Beispiel das Einlagern von Kohlendioxid im Boden und das Bäumepflanzen, aber auch die Installation von Sonnensegeln im All. Die Royal Society wies darauf hin, dass Methoden, die das Kohlendioxid reduzierten, nützlicher seien als jene, die die Sonnenenergie von der Erde ablenkten. Letztere Maßnahmen – zum Beispiel die Installation von Spiegeln im All – würden die schädlichen Treibhausgase nicht reduzieren und seien deshalb weniger effektiv. Zu den weniger brauchbaren Methoden zählt die Akademie auch die Eisendüngung der Ozeane. (dpa)