INDIEROCK : Melancholie und Untergang
Am Spreizgang zwischen der hohen Kunst des ausufernden Herumfrickelns auf der einen Seite und des maximal eingängigen Popsongs auf der anderen Seite übt sich das kalifornische Trio Sholi, das damit bei der Touch & Go-Schwester Quarterstick (unter anderem Calexico, June of 44) ganz gut aufgehoben ist. Was meist noch ganz zahm gezupft und sanft gesungen anfängt, geht nicht selten bald in hemmungsloses Gedresche über, ohne dabei jemals wirklich die Ruhe und den Blick fürs Ganze zu verlieren. Produziert hat das Debüt vor drei Jahren Deerhoofs Greg Saunier, herausgekommen ist eine eigenwillige, am Dischord-Katalog ebenso wie am epischen Postrock à la Godspeed You! Black Emperor geschulte Melange aus fragiler Melancholie und unbändiger Lust am tösenden Untergang. Am Dienstag sind Sholi das erste Mal in Hamburg zu Gast, ebenfalls zu hören sind die Hamburger Shoegaze-Post-Punks Trümmer. MATT
■ Di, 29. 5., 20 Uhr, Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36