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Wenn alle Sätze mit demselben Wort anfangen

Bernau bei Berlin

42.000 Ein­wohner*innen.

Neben den Eisdielen gibt es in der brandenburgischen Stadt mit der Stadt­mauer und der Bun­des­schule, einem Bauhaus-Bau, mittelalterliche und neuzeitliche Sehenswürdigkeiten.

Lust auf ein Radler und Apfelkuchen habe ich eigentlich, aber als ich die Eis essenden Menschen im Eisladen sehe, entscheide ich mich doch für eine Kugel Pistazieneis. Die Eisdiele in der Bernauer Altstadt trägt einen italienischen Namen und auch der Kellner spricht mich gleich auf Italie­nisch an.

„Ciao Bella“, sagt er, „was hätten Sie gerne?“ Und: „Ciao Bella, möchten Sie das Eis im Becher oder in der Waffel?“ Er ist gut gelaunt und trägt goldene Ringe, die in der Sonne glänzen. Auch wenn viele Kellner italienischer Läden den Kun­d*in­nen gleich mit Italienisch kommen, finde ich lustig, dass er alle seine Sätze mit „Ciao“ anfängt. Er geht zu einer Familie und fragt „Ciao bambini, tutto bene?“ Die Kinder essen Spaghettieis, die Eltern trinken Bier. Bei einer Gruppe älterer Damen, die Sekt trinken, fragt er: „Ciao Ladys, noch eine Flasche?“ Die Ladys winken kichernd ab.

Als ich mich nach der Toilette erkundige, sagt er, sie sei schon geschlossen. Ich stehe ­einige Sekunden da, ratlos. „Ciao Bella. Das war ein Witz! Natürlich können Sie die Toilette benutzen“, sagt er und bricht in Gelächter aus. Luciana Ferrando.

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