Wahid Keine:r von 40.000: „Ägypten ist ein autoritärer Staat“
Ich bin ein Aktivist aus Ägypten und Mitglied der Gruppe OccupyCOP27, die sich für die Freilassung politischer Gefangener in Ägypten einsetzt. Wir möchten uns mit der Klimabewegung in Europa vernetzen, damit wir die Kämpfe für ökologische und soziale Gerechtigkeit verknüpfen können. Ich bin trotzdem nicht auf dem Weltklimagipfel. Die ägyptischen Behörden haben sehr restriktiv gehandhabt, wer dabei sein darf und wer nicht. Ägypten ist ein autoritärer Staat. Das sollte zumindest für ältere Menschen in Deutschland nicht schwer zu verstehen sein, denn ein totalitäres Regime kennen sie aus der Zeit des Nationalsozialismus oder der DDR. Einige der ägyptischen Behörden, die die Bürger ausspionieren, wurden sogar früher von der DDR ausgebildet.
Wahid heißt nicht wirklich so. Er möchte wegen des rigiden Umgangs der ägyptischen Regierung mit ihren Kritiker:innen anonym bleiben. Laut Menschenrechtsorganisationen gibt es in Ägypten rund 60.000 politische Gefangene. Protokoll: Enno Schöningh
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen