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Wenn alle Graugänse plötzlich verrückt spielen

Malente

10.800 Ein­wohner*innen.

Den Kur- und Erholungsort in Schleswig-Holstein machten die deutschen Kicker prominent, weil sie nach dem Trainingslager hier mit dem „Geist von Malente“ 1974 den WM-Titel errangen.

Am Dieksee in Malente bin ich die letzten Wochen häufig entlangspaziert. Möwen, Enten und Gänse haben den See zu ihrem Domizil auserkoren. Und sie lassen sich von Menschen überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Da muss schon jemand anderes kommen.

Wie am Tag kurz vor meiner Abreise: Vielleicht 200 Graugänse rasten auf dem See, kein Mucks ist zu hören, die Sonne scheint – beste Jagdbedingungen, wie mir später klar wird. Denn auf einmal fliegt das erste Tier auf und schnattert wild drauflos – binnen Sekunden steigen alle anderen Gänse auf. Mit lautem Getöse. Was für ein Schauspiel. Bloß weg hier! Und richtig: am Himmel kreist ein Greifvogel. Ist das ein Bussard oder ein Falke – wie soll das der Laie denn erkennen? „Sind die Gänse wegen dem da oben geflohen?“, frage ich hilflos einen Mann in Orange, der das Laub der Bäume an der Seepromenade zusammenpustet. „Na, klar“, antwortet der redselig, „das ist ein Seeadler! Der kann den Gänsen gefährlich werden.“ Diesmal aber sind alle mit dem Leben davongekommen.

„Wir haben hier drei Horste in der Gegend“, ergänzt eine Mutter mit Baby im Tragetuch. Na klar, wir sind hier ja auch im Naturpark Holsteinische Schweiz. Das hab ich eben eindrucksvoll vor Augen geführt bekommen. Andreas Hergeth

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