: Zyklische Regionalplanung im Revier
Die Zechen bestimmten im 19. Jahrhundert die Flächen, wo Menschen sich im Ruhrgebiet ansiedeln sollten. 1920 gründete sich der Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR). Er hatte die Aufgabe Interessen der Städte zu bündeln. Dafür entwickelte er bereits damals die Regionalplanung. Doch er wurde der Landesregierung zu mächtig. Eine Dominanz des Reviers sollte verhindert werden. 1975 wurden die weitreichenden Kompetenzen von den Sozialdemokraten beschnitten, die Planungs-Befugnisse durch den Landtag entzogen und den drei Regierungspräsidenten in Düsseldorf, Münster und Arnsberg zugeschlagen. Aus dem SVR wurde 1979 der Kommunalverband Ruhr (KVR), der 25 Jahre die einzige übergreifende politische Organisation des Ruhrgebiets blieb. Ende des letzten Jahres verabschiedete der Landtag ein neues Gesetz für den Regionalverband Ruhr (RVR), der nun planerischen Einfluss zurückgewinnen soll. Er darf so genannte Masterpläne erstellen, die als Leitlinien für die Flächennutzungspläne der Kommunen gelten, rechtliche Verbindlichkeit wie zu Zeiten des SVR haben sie nicht. Mit der neuen Strukturreform der schwarz-gelben Regierung, die wieder einen eigenen Ruhrbezirk schaffen will, könnte die alte Kompetenz zurückkehren. PEL