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Archiv-Artikel

Afghanistan: Nato geht von 125 Toten aus

BOMBARDEMENT Nach Luftangriff wächst der Druck auf Minister Jung

WASHINGTON/BERLIN dpa/taz | Beim von der Bundeswehr veranlassten Luftangriff in Afghanistan sind laut Washington Post deutlich mehr Menschen gestorben, als das Bundesverteidigungsministerium bisher angibt. Nach ersten Ergebnissen eines Nato-Untersuchungsteams seien beim Bombardement zweier Tanklastzüge etwa 125 Menschen getötet worden, davon mindestens zwei Dutzend Zivilisten. Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) blieb bisher bei seiner Version, es seien mehr als 50 Menschen gestorben, darunter keine Zivilisten. Ministeriumssprecher Thomas Raabe wies die Darstellung von bis zu 125 Toten zurück: „Die Zahlen sind absolut nicht nachvollziehbar.“ Wolfgang Neskovic, ehemals Richter am BGH und Abgeordneter der Linkspartei, forderte in der taz nach dem Luftschlag die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens.

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