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Auf ex

Foto: Milan Szypura/Haytham-Rea/laif

Dass die Bayern feiern können, hat schon Udo Lindenberg gereimt. Die Krüge hoch!

Mit Beginn der Wiesn (wer fälschlicherweise ein Apostroph setzt, gibt sich als Ortsfremder zu erkennen) legt sich über München alljährlich ab Mitte September eine Wolke des Wahnsinns, der auf den Bierbänken in den riesigen Festzelten vielkehlig besungen wird. Hier lässt man sich noch von seiner Liebe gottergeben in die „Hölle, Hölle, Hölle“ schicken – im Glauben, so dem Himmel in seiner bajuwarischen Ausprägung nahezukommen.

In diesem Jahr freilich ist der „Wiesnhit“ ein im Freistaat bis zum Erbrechen exegiertes und diskutiertes Liedlein, das eine Frau namens Layla auf denkbar derbe Weise lobpreist.

Im Vorfeld der von Thomas Mann so genannten „wochenlangen Monstre-­Kirmes“ wurde von volksfestfernen Geistern gefordert, es zu verbieten. Doch man unterschätze nie die „trotzig-fidele Volkhaftigkeit“ der „Oktoberwiese“, wenn sie „ihre Saturnalien feiert“, hat schon Mann im „Doktor Faustus“ geschrieben.

Der derzeitige bayerische Landesvater, dessen Gesicht mitunter mephistophelisch-diabolische Züge annimmt, verkündete bereits beim Anstich der ersten Mass instinktsicher, dass auf dem Volksfest angestimmt werden solle, was immer vom Volk intoniert werden wolle.

Freudiger Jubel erscholl.

Knut Cordsen

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